Mittwoch, 30. September 2009

Die Zivilisation rückt näher... :)

So... ich hab mich jetzt nach langem Hadern tatsächlich dazu entschlossen, ein Auto zu mieten. Ich bin zwar relativ sicher, dass es teurer wird als eins zu kaufen und es wieder zu verkaufen, aber dafür ist es auch deutlich stressfreier - schließlich will ich meine letzte Woche hier nicht damit verbringen, mein Auto zu verkaufen...
Allerdings muss ich noch warten, bis meine Mietanfrage hoffentlich bestätigt wird. Denn noch war's keine endgültige Buchung, weil das Fahrzeug nur auf Anfrage verfügbar ist. Also drückt mir mal die Daumen, dass es klappt! ;)
Falls es was wird, werd ich mich wohl am Samstag auf den Weg nach Wellington machen und dort am Sonntag das gute Stück in Empfang nehmen. Hoffentlich wird das Wetter am Wochenende schön... :)
Auf jeden Fall habe ich dieses Wochenende nicht vor, meine Zeit einfach nur blöde zu vergammeln. Ich hoffe, es wird auch was.
Ansonsten werd ich ab morgen mehr Download-Volumen zur Verfügung haben! Schön, oder? :) Es wird von 3GB (ich dachte erst, es wären nur 500MB, aber egal...) auf 10GB aufgestockt. Dafür hab ich meinem Gastvater umgerechnet 15€ für die drei Monate, die ich noch hier bin, gezahlt, also 5€ pro Monat. Ich denke, das ist ein fairer Deal... :)
Also ihr seht... ich komme der Zivilisation langsam näher! ;)

Dienstag, 29. September 2009

Wieder mal ein Lebenszeichen...

So, ich dachte mir mal, ich meld mich mal wieder zu Wort und setze die Leute auf der anderen Seite des Planeten darüber in Kenntnis, wie es mir geht... ;)
Eigentlich geht es mir ganz gut. Aber fangen wir von vorne an:
Am Freitag kam meine Führerschein-Übersetzung an! *freu* Dass sie 50$ wert ist, würde ich nicht sagen, aber Hauptsache ist, dass ich damit fahren kann... Das Wochenende war schrecklich langweilig. Am Samstag habe ich Allison etwas im Garten geholfen, aber das hat mich nicht so richtig ausgelastet. Ich musste auch nicht viel machen, sie war sehr genügsam... Also habe ich mich gelangweilt.... und Computer gespielt, aber das ist nach ein paar Stunden ja irgendwann auch nur noch nervig. Was die ganze Situation noch schlimmer gemacht hat: Ich habe das Gefühl, dass meine Gasteltern mich am Wochenende am liebsten gar nicht hier haben wollen - dass ich ihnen nur ein Klotz am Bein bin. Ich hab also angefangen, so richtig Heimweh zu bekommen. Dazu kam dann noch die Angst, dass jeder Zugriff aufs Internet jetzt Geld kostet, weil die hier ja nur Flatrates mit Volumenbegrenzung haben. Mein Gastvater hat mir aber versichert, dass das Internet lediglich ausgebremst wird, wenn man über die Volumenbegrenzung kommt, was ich jetzt auch ordentlich zu spüren kriege... :( Also mit Videos auf Youtube anschauen is jetz nix mehr... aber der Monat hat ja nur noch einen Tag, danach wird die Drosselung wieder aufgehoben... :)
Auf jeden Fall war ich dann seeeehr glücklich, als ich am Montag wieder zur Arbeit "durfte". Nicht, dass ich arbeitswütig wäre... wenn ich ehrlich bin, hätte ich am liebsten jetzt schon wieder Wochenende... :) Aber ich hab wenigstens einigermaßen was zu tun. Da gestern die Schwiegereltern meines Chefs aus China nach Neuseeland gekommen sind, gabs gestern ein großes Familientreffen. Aber da hatte ich natürlich nichts zu suchen. Da aber meine Gasteltern zu dem Treffen gegangen sind, durfte ich mir aussuchen, ob ich mit dem Bus von der Arbeit nach Hause fahre oder noch in der Stadt bleibe und ins Kino gehe... alleine, haha! Ich hatte also schon entschieden, mit dem Bus zu fahren und wollte grad Feierabend machen, um zur Bushaltestelle zu gehen, da hat mich der Kollege, der mir immer hilft (Michael, sprich: Maikel - für die nicht Englischsprechenden unter uns... ;) ) gefragt, warum ich denn neuerdings mit dem Bus fahre. Ich hab also versucht, ihm die Situation zu erklären, woraufhin er sofort eingewilligt hat, mit mir zusammen ins Kino zu gehen. Also bin ich doch nicht mit dem Bus nach Hause gefahren und wir haben uns "Inglourious Basterds" angeschaut. Ich hab ja innerlich gefeixt, als ich festgestellt habe, dass große Teile des Films auf Deutsch und mit Englischen Untertiteln waren. Ich musste also deutlich weniger Untertitel lesen als er... :D Ansonsten war der Film ganz gut, wenn auch stellenweise zu brutal. Ich muss zugeben, dass ich bei manchen Szenen weggeguckt habe. Was das Neuseeländische Kino angeht, muss ich sagen, dass man nichts verpasst hat, wenn man es nicht gesehen hat. Das einzig gute: Getränke und Popcorn sind verhältnismäßig günstig und es gibt keine festen Sitzplätze, man kann sich hinsetzen, wo man möchte. Ich habe mir also gestern eine große Cola und ein großes Popcorn gekauft und war ganz glücklich darüber, umgerechnet nur 4€ bezahlt zu haben... da musste ich beim genüsslichen Biss ins Popcorn feststellen, dass es nicht süß, sondern salzig ist! Glücklicherweise hab ich kein Problem mit salzigem Popcorn, also war das in Ordnung - aber ist schon komisch, wenn man was Süßes erwartet und dann ist es salzig. Auf jeden Fall gibts das hier wohl gar nicht in süß. War auf jeden Fall ein schöner Abend und ich hab (wieder einmal!) die Hoffnung, dass ich hier vielleicht jemanden gefunden hab, mit dem ich öfter was unternehmen kann. Zumindest scheint er am Wochenende Zeit zu haben, das ist schonmal ein gutes Zeichen... :)
Allerdings gibt es nen kleinen Haken an der ganzen Geschichte: Er wohnt in Palmerston North und ich in Feilding. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber der Bus von Palmerston North nach Feilding fährt das letzte Mal um 17:25Uhr... und sonntags gar nicht! Naja... er hat kein Auto, ich auch nicht. Ergo: wir können uns außerhalb der Arbeit exakt einmal die Woche treffen - von Samstagvormittag bis Samstagnachmittag um 17:25Uhr. Ich bin also sehr stark am Überlegen, ob ich dem Leid endlich ein Ende setze, indem ich am Wochenende nochmal nach Wellington fahre und mir nen Mietwagen hole. Sonst komm ich hier ja nie raus! Aber ich kann mich (wie immer) nicht entscheiden... vielleicht ist es doch günstiger, sich ein eigenes Auto zu kaufen? :( Andererseits wär das mit viel Aufwand verbunden, denn ich muss ja ein anständiges Auto finden und vor allen Dingen muss ich es wieder verkaufen... Naja, noch hab ich ja ein paar Nächte Zeit... ;) Ich werds dann vermutlich wieder ein paar Stunden vorher entscheiden.
Ansonsten hat mein Gastvater mir gerade von selbst angeboten, dass er seinen Internetvertrag aufstockt, damit ich hier mehr Volumen zur Verfügung hab. Ich hätte mich gar nicht getraut, danach zu fragen. Auf jeden Fall soll ich ihm für meine Zeit hier einfach den Differenzbetrag zahlen - ca. 5€ pro Monat - und dann ist das ok. Toll, oder? :) Habe ich nicht mit gerechnet. Auf jeden Fall freue ich mich!

Mittwoch, 23. September 2009

Und wieder was geschafft...

Heute bin ich wieder einmal über meinen Schatten gesprungen und habe ein paar Übersetzer angerufen und nachgefragt, ob sie mir meinen Führerschein übersetzen könnten, damit ich hier in Neuseeland auch Auto fahren kann. Vorher habe ich immer per E-Mail nachgefragt - aus Angst, dass ich am Telefon niemanden verstehen würde :) - und darauf natürlich nie ne Antwort bekommen. Auf jeden Fall musste ich feststellen, dass der Service und auch die Preise recht unterschiedlich sind. Zum Beispiel habe ich mit einer Frau gesprochen, die, nachdem sie gehört hat, dass ich aus Deutschland komme, plötzlich fließend und völlig akzentfrei Deutsch gesprochen hat. Aber es gab auch einen Mann, der versucht hat, Deutsch mit mir zu reden und daran kläglich gescheitert ist. Schließlich hat er festgestellt, dass mein Englisch besser ist als sein Deutsch, was dazu führte, dass er mir teils deutsche, teils englische Fragen gestellt hat und ich immer auf Englisch geantwortet habe, da er mich sonst nicht verstanden hat. Sollte einem zu Denken geben, wenn das ein staatlich anerkannter Übersetzer ist, oder? :) Wie dem auch sei - ich habe mich dann aus besagten Gründen dagegen entschieden, meine Übersetzung von ihm machen zu lassen... :)
Erfolg hatte ich dann letzten Endes in der Deutschen Botschaft in Wellington. Die Frau dort benötigt nicht mal den Original-Führerschein, ein Scan per Mail hat ausgereicht. Sehr praktisch für mich. Morgen will sie die Übersetzung losschicken, dann ist sie hoffentlich Freitag hier. :)
Aber ich brauche ja nicht nur die Führerschein-Übersetzung, sondern auch noch ein Auto. Ich hatte mir ja ein interessantes Angebot aus dem Internet rausgesucht und habe heute meinen Arbeitskollegen James gefragt, ob er sich das vielleicht mit mir anschauen könnte, da er -was nicht gerade schwer ist... ;) - etwas mehr Ahnung von Autos hat als ich. Er meinte dann gleich, dass er nen Bekannten hat, der Autos verkauft und dass er den mal fragen wird. Der hat ihm auch ein Auto vorgeschlagen, was mir allerdings schon ein bisschen zu teuer ist. Aber er wusste auch den genauen Preis nicht... auf jeden Fall wird James das Auto morgen einfach mit zur Arbeit bringen und ich kann es mir anschauen und wir machen ne kleine Probefahrt. Dann werde ich weiter sehen...
Das Auto aus dem Internet, in das ich mich eigentlich verliebt hatte, hat sich zwischenzeitlich als... naja, sagen wir mal "nicht ganz ideal" heraus gestellt. Erst bei telefonischer Nachfrage hat der Verkäufer erzählt, dass es scheinbar ein Problem mit dem Auspuff gibt (irgendeine Warnlampe leuchtet), dessen Reparatur 1000$ kosten würde. Ne Reparatur wollte ich natürlich nicht noch bezahlen. Ein Treffen für die Besichtigung gibts morgen zwar trotzdem, aber eigentlich weiß ich schon jetzt, dass ich dieses Auto nicht nehmen werde. Wär ja auch zu schön gewesen, wenn alles in Ordnung gewesen wär... :(
Meine nächsten Wochen auf der Arbeit werden wahrscheinlich ziemlich entspannt, da mein Praktikumsbetreuer mal eben nach San Francisco (oder wars Los Angeles??? Weiß nicht mehr, auf jeden Fall weeeeeit weg ;) ...) geflogen ist und erst am 9. Oktober wieder kommt. Und dann werden ihm erstmal die Weisheitszähne gezogen - vermutlich wird er also ne Weile nicht da sein. Also habe ich noch mehr Zeit und Ruhe für meine Arbeit als sonst. Stört mich auch nicht ganz so, wenn ich ehrlich bin ;) . Die größte Hilfestellung bekomme ich sowieso von meinen Kollegen...
Allgemein kann ich aber auf jeden Fall sagen, dass das, was die hier so machen, schon echt toll ist. Macht richtig Spaß dabei zuzusehen, wie solche guten Ideen geboren und umgesetzt werden. Und ich denke, dass ich schon ein bisschen stolz sein werde, wenn später vielleicht einer meiner Prototypen mit in ein großes Programm aufgenommen werden... :)
Außerdem habe ich angefangen, die englische Sprache etwas weiter zu erforschen und bin dabei auf Abgründe gestoßen, die mich zutiefst enttäuscht haben: Man sagt gar nicht -wie uns immer eingetrichtert wurde- "I'm going to powder my nose!", wenn man auf die Toilette will. Nein, es ist einfach ganz simpel "I'm going to the toilet!" oder in Kiwi-Englisch "I'm going to the loo!" oder in American English "I'm going to the bathroom!" (weil dort die Toilette wie auch bei uns immer im Badezimmer ist... :) ). Interessant, oder? :) "I'm going to powder my nose!" hingegen ist sehr veraltet - das werden im besten Fall noch Uromas sagen.
Achja und "Der Käfer", der ja im Englischen prinzipiell neutral ist ("THE bug") kann gleichermaßen auch männlich oder weiblich sein. Man kann also in der dritten Person über ihn reden, indem man "He", "She" oder "It" verwendet. Wobei es vermutlich unlogisch wäre, sich bei einem Käfer auf ein Geschlecht festzulegen... frei nach dem Motto: Ich bin ganz sicher, es ist ein Weibchen! ;)
Gleichermaßen sind mir ein paar unlogische Artikel im Deutschen eingefallen: Warum heißt es eigentlich "DER Käfer" und "DAS Mädchen"? Was mache ich jetzt, wenn der Käfer eben doch ganz sicher weiblich ist? ;) Naja... und das Geschlecht sollte bei nem Mädchen im Normalfall eigentlich auch klar sein, oder? Jaja, Sprachen sind schon lustig... :)

Montag, 21. September 2009

Wellington ist schön!

Mein erster richtiger Ausflug hier ist nun beendet und ich habe eine Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen gewonnen.

Erst einmal bin ich erleichtert, dass ich nicht auf einer Parkbank schlafen musste... ;) War aber tatsächlich relativ knapp, denn ich habe mir mit Samstag den scheinbar ungünstigsten Tag überhaupt ausgesucht, um nach Wellington zu fahren. Denn am Samstag fand in Wellington das Rugby-Spiel der Neuseeländer gegen die Australier statt. Dementsprechend ausgebucht waren dann auch die Hostels... aber vielleicht sollten wir von vorn anfangen: Mein Bus hielt am Samstag an zwei unterschiedlichen Stationen in Wellington. Mein Gastvater empfahl mir, die zweite zu nehmen. Doch als wir an der ersten hielten, sah ich, dass es direkt gegenüber eine Backpacker-Unterkunft gab und habe dann doch überlegt, ob ich nicht vielleicht da aussteigen sollte. Also hab ich dann den Busfahrer gefragt, an welcher der beiden Stationen es denn mehr Backpacker-Unterkünfte gibt. Dieser empfahl mir dann auch die zweite Station, weshalb ich noch im Bus sitzen blieb. An meiner Station angekommen hab ich mich also auf den Weg gemacht. Mein Ziel war es, zuerst ne Unterkunft zu finden, dort jemanden anzuquatschen und dann mit demjenigen Abendbrot essen zu gehen. :) Also bin ich erstmal relativ orientierungslos durch die Stadt gelatscht, hab aber nur Hotels gefunden, von denen ich mir sicher war, dass sie zu teuer sein würden. Dann kam ich an der ersten Backpacker-Unterkunft vorbei. Niemand glaubt, wie erleichtert ich da war. Leider kam dann direkt die Enttäuschung: Sie waren komplett ausgebucht! Ja, Rugby-Spiel halt... also bin ich noch ne halbe Stunde durch die Stadt geirrt, in der Hoffnung mich nicht zu verlaufen. Irgendwann hab ich dann eingesehen, dass das keinen Sinn mehr macht und ein paar Studenten gefragt, die mir entgegen kamen. Die meinten dann, dass das problematisch wird, weil alle Unterkünfte ausgebucht sind - aber ich könnte ja mal in ihrer Unterkunft gleich um die Ecke nachfragen. Auf dem Weg dorthin hab ich dann schon überlegt, ob ich es auch durchhalten könnte, einfach die ganze Nacht durchzumachen... ;) Die Unterkunft war dann natürlich auch ausgebucht, aber sie konnten mir glücklicherweise eine Unterkunft nennen, die noch zwei Betten übrig hatte. Der Wermutstropfen: Es war die Unterkunft an der ersten Bushaltestelle! Ein nicht zu verachtender Fußweg... aber beschwingt wie ich von dem Gedanken war, die Nacht nicht auf ner Parkbank verbringen zu müssen, hab ich meinen Weg frohen Mutes fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war es mir schon ziemlich egal, in was für ein Zimmer ich komme und wie viel es kostet. Bis ich das Zimmer betreten habe... mein Gott, mir hat vorher kein Mensch gesagt, dass es Zimmer mit 20 Betten gibt!!! Die ersten Folgen des Rugby-Spiels machten sich auch schon auf dem Flur bemerkbar: Völlig betrunkene Kerle, die keinen Fuß mehr vor den anderen setzen konnten. Egal, ich war glücklich, in Wellington angekommen zu sein und noch ein Bett bekommen zu haben - der Fakt, dass die Männerquote in meinem Zimmer bei ca. 90% lag, war mir dann auch egal. Schon zur Zeit meiner Ankunft herrschte reges Treiben im Zimmer: alle 30 Sekunden kam jemand neues ins Zimmer rein und ein anderer ging raus. Also nutzte ich die Gelegenheit und hab einfach mal gefragt, ob jemand Lust hat, noch was mit mir essen zu gehen. Und ich hatte Glück. Ein Neuseeländer von der Südinsel (aus Nelson, falls jemand auf der Karte nachschauen will) ist nochmal mit mir in die Stadt gegangen. Da haben wir seine Freunde getroffen, die mich alle erstmal ausgefragt haben. Sind dann zum Schluss in eine Bar mit ziemlich lauter Musik gegangen und ich hab alle Colas spendiert bekommen... :) Dort habe ich dann auch ein deutsches Au-Pair kennen gelernt. Um 2:15Uhr in der Nacht hab ich dann den Rückweg zum Hostel angetreten und wat um 3:15Uhr da. Zu meinem großen Schrecken musste ich feststellen, dass um diese Uhrzeit geschätzt nur 5 Betten belegt waren. Die restlichen Bewohner trudelten dann zwischen 3.30Uhr und 6:00Uhr ein - mehr oder weniger betrunken (eher mehr...). Da wurde dann die Tür aufgerissen und zugeknallt, die Leute sind im 10-Minuten-Takt rein und wieder raus und die letzte Gruppe hatte es dann sogar drauf, sich morgens um 6:00Uhr in normaler Zimmerlautstärke zu unterhalten. Ja, also ich finde auch, dass Schlaf völlig überbewertet wird... ;) Eine sehr lustige Situation gab es aber: ein paar Minuten nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte, kam ein nicht mehr ganz nüchterner Typ ins Zimmer, hat sich vor mein Bett gestellt und mit dem Feuerzeug geleuchtet, um zu sehen, ob das Bett leer ist. Im Endeffekt hat er sich dann in das Bett unter mir gelegt. Ungefähr ne Stunde später kam dann wieder einer in den Raum und stand völlig orientierungslos vor dem Bett - nach etwas Zögern hat er dann seinen Mut zusammen genommen und den Typen unter mir drauf aufmerksam gemacht, dass der in seinem Bett liegt! :) Das muss man sich mal vorstellen - kommt man in der Nacht nach Hause und das Bett ist belegt... :D Ihr seht also, es war eine sehr unterhaltsame, aber auch sehr schlafarme Nacht für mich - ich glaube, dass ich insgesamt ca. 3 Stunden geschlafen habe...

Am Sonntag hab ich mich dann nochmal mit dem Au-Pair vom aAbend davor getroffen und Wellington ein wenig erkundet. Ich finde, Wellington ist eine sehr schöne Stadt. Das erste Mal hatte ich das Gefühl, hier im Urlaub zu sein. Meer, Shopping, Bars... was will man mehr? :) Ich denke, man sollte die Stadt einfach mal gesehen haben... ein Spaziergang an der Strandpromenade entlang, an der nebenbei auch musiziert wird... es war einfach schön! Daher mein Entschluss: Ich werde nicht das letzte Mal da gewesen sein! :) Wobei ich inzwischen überlege, mir doch ein Auto zuzulegen, damit ich solche Ausflüge öfter machen kann, ohne gleich die Nacht im Hostel verbringen zu müssen, weil kein Bus mehr fährt... Ich hab auch schon eins gefunden, das ich sehr interessant finde... :) Allerdings muss ich noch klären, welche Kosten da jetzt genau auf mich zukommen mit nem Auto...

Aber zurück zum Thema: Eigentlich wollte ich mich abends wieder mit dem Au-Pair treffen, aber leider musste sie spontan Babysitten. Also bin ich nochmal über meinen Schatten gesprungen und hab wieder einfach jemanden aus meinem Zimmer angesprochen. Marc aus der Tschechischen Republik. Er hat ein paar Monate hier verbracht und in Auckland Englisch-Kurse gemacht. Danach ist er noch 26 Tage durchs Land gereist. Das war vielleicht ein lustiger Kerl: Für die vier Tage bis zu seinem Rückflug hatte er noch 7$ - das entspricht nicht mal 3,50€! Naja, er meinte, er sei es gewohnt, ein paar Tage nichts zu essen zu haben... :)

Wie dem auch sei - ich habe einige Leute kennen gelernt und bin über meinen eigenen Schatten gesprungen. Und es hat nicht weh getan. Eines habe ich jedoch gelernt: NIE WIEDER WERDE ICH IN EINEM 20-MANN-ZIMMER SCHLAFEN! :)

Und zu guter Letzt noch ein paar Bilder:





Wellington von oben:


Die Skyline von Wellington:




Der Ozean:


Ein Boot im Hafen:


Frischer Fisch zum Verkauf:


Wellingtons Bahnhof:


Die Victoria-Universität:


Das Parlament:


...und nochmal:


das "Cable Car", mit dem man den Berg hochfahren kann:


Das Meer bei Nacht:


Freitag, 18. September 2009

Anika auf Reisen...

Nachdem Nathalie mir heute morgen verkündet hat, dass sie das ganze Wochenende nicht da sein wird, obwohl wir gemeinsam was unternehmen wollten, hab ich beschlossen, dass ich dann wohl alleine was unternehmen muss. Also habe ich vor ein paar Stunden kurzerhand eine Busfahrt nach Wellington gebucht. Um 16:55 Uhr gehts los, dann bin ich ungefähr um 20 Uhr da - früh genug, um noch das Nachtleben von Neuseelands Hauptstadt kennen zu lernen. Dann werde ich mir dort hoffentlich vor Ort ein Bett in nem Schlafraum suchen und morgen noch den ganzen Tag in Wellington haben. Montag früh um 8 gehts dann wieder zurück - und direkt zur Arbeit. Bin dann zwar etwas verspätet auf der Arbeit (um 10:10Uhr kommt mein Bus in Palmerston North an), aber Allison meinte, das wäre okay...
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was ich erleben werde und komme hoffentlich mit nem Haufen Fotos zurück! :) Drückt mir die Daumen, dass ich noch ein Zimmer finde... im Internet konnte ich nämlich nichts mehr buchen - ich hoffe, das liegt nur daran, dass es einfach zu spät für ne Internetbuchung ist und nicht daran, dass alles ausgebucht ist. Aber ich werd schon irgendwas finden.
Ich meld mich auf jeden Fall wieder... aber ich muss jetzt: in 20 Minuten muss ich los!

Mittwoch, 16. September 2009

Ich hab Internet!!!

... ja, muss man eigentlich nicht mehr viel zu sagen, oder? :) Ich bin glücklich. Kleiner Wermutstropfen: Leider hab ich aus meinem Zimmer nur ne sehr schlechte Verbindung zum Netzwerk, weshalb ich den Laptop immer auf die äußerste Bettkante stellen und die Tür offen lassen muss, um überhaupt ein Signal zu bekommen. Aber wenn ich auf Nummer sicher gehen will, geh ich halt ins Wohnzimmer... ist ja kein Weltuntergang.
Auf jeden Fall bestehen jetzt größere Chancen, dass ihr öfter mal was von mir hört... ;)

Dienstag, 15. September 2009

Feuer!!! Ach nee, doch nich...

...genau das waren meine Gedanken, als ich am Wochenende auf dem Weg zum Warehouse (großes Geschäft, in dem es eigentlich alles gibt) ein paar große, graue Rauchschwaden vom Boden aufsteigen gesehen habe, die sich nach kurzer Zeit als Abgase einer uralten Dampflok heraus stellten. Ich weiß gar nicht, ob es sowas in Deutschland überhaupt noch gibt - jedenfalls fand ich das Ding so faszinierend, dass ich es gleich mal fotografieren musste:



Im Warehouse angekommen ging dann das Einkaufen los. Ich habe festgestellt, dass ich mir in Zukunft auf jeden Fall die Wochenenden ausplanen muss, sonst gehe ich aus Langeweile einkaufen und es wird sehr teuer... ;) Aber kann man bei nem Rock für umgerechnet 2,50€ nein sagen??? Nein!!! :) Naja und ne Strickjacke für 4,00€ ist ja auch nicht verkehrt... was soll ich sagen? Es sammelt sich halt... :)

Samstagabend hatte ich dann das Vergnügen, zusammen mit meinen Gasteltern in ein Pub zu gehen und das Rugby-Spiel der All Blacks (Neuseeland) gegen die Springboks (Südafrika) zu sehen. Es gibt nichts interessanteres! Ich hatte den ganzen Abend Zeit, mich mit der Frage zu beschäftigen, ob ich mir die Kingsize-Heizdecke für mein Bett jetzt noch kaufen soll oder nicht... ;) Aber mal im Ernst: Was ich echt amüsant fand, war der Tanz der All Blacks am Anfang, auch "Haka" genannt. Das ist ein traditioneller Tanz der Maori, mit dem sie sich in Stimmung bringen und den Gegnern Angst einjagen wollen. Naja ich als Gegner hätte eher nen Lachkrampf bekommen... :) Hat scheinbar auch nicht viel genützt, denn die All Blacks haben das Spiel trotzdem verloren. Aber wenn jemand Interesse hat - hier kann man sich das Tanz-Spektakel mal anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=kd0kDxP04eI&feature=fvst

Was ich ansonsten von diesem Abend mitgenommen habe:
- Rugby ist brutal (naja, nicht wirklich ne Neuigkeit, oder? ;) )
- Vokuhilas gibts auch in Neuseeland (ich, naiv wie ich nunmal bin, dachte " 'vorne kurz, hinten lang' so ne blöde Erfindung kanns nur in Deutschland geben" - falsch gedacht!)
- Die Kiwis scheinen es mit den Tischmanieren nicht so genau zu nehmen - wie schon zuvor auf der Arbeit habe ich auch diesmal Leute rülpsen gehört wie ein Elch. Ich muss allerdings noch herausfinden, ob das aus Versehen "rausrutscht" oder ob ihnen der Knigge wirklich egal ist. Ich werde diesbezüglich weitere Beobachtungen anstellen... ;)

Mein Sonntag fing dann - wie sollte es auch anders sein? - mit einem Spaziergang zum Warehouse an. Nachdem ich am Samstagabend ausgiebig über den Kauf der Heizdecke nachgedacht habe (man muss ja auch bedenken, dass ich das ganze Zeug irgendwie wieder nach Deutschland kriegen muss... ;) ), habe ich mich dazu entschlossen, sie zu nehmen, wenn sie noch da ist. Und wie es das Schicksal wollte - jetzt ist mein Bett jeden Abend schön vorgewärmt! :) Insgeheim hoffe ich aber, dass ich sie gar nicht mehr lange brauchen werde, weil das Wetter hier sowieso bald paradiesisch warm wird. Naja, im Moment merke ich noch nichts davon.... also hab ich sie wenigstens nicht umsonst gekauft! :)
Außerdem habe ich am Wochenende noch ein paar Fotos von unserem Garten hier und den Häusern von außen gemacht:

mein Bungalow



das Haus meiner Gasteltern


Blick von unter meinem Vordach in den Garten (sehr kinderfreundlich, mit Schaukel)


Allisons Gemüsegarten


unser eigener Zitronenbusch


der heiß ersehnte Swimming-Pool, den ich hoffentlich bald benutzen kann :)


mein Feuerholz, das ich hoffentlich bald nicht mehr brauche... ;) apropos: Hab ich schon erwähnt, dass ich zu doof bin, ein Feuer zu machen? Kein Mensch glaubt, wie schwer das sein kann... :)


und einfach nur ein Fluss in Feilding



Was die Arbeit angeht, kann ich sagen, dass ich mich langsam einfinde. Ich habe das Gefühl, langsam einigermaßen mit der Programmiersprache klarzukommen und scheinbar sind auch meine Chefs zufrieden. In den nächsten Tagen wollen sie nochmal mit mir reden, um mir ein ausführliches Feedback zu geben, aber sie haben mir jetzt schon gesagt, dass sie zufrieden mit meinen Fortschritten sind. Tut gut, das zu hören, auch wenn ich immer noch viel zu viel nebenbei mache... aber da muss ich ihnen ja nicht auf die Nase binden. :)

Gestern bin ich in der Mittagspause zum ersten Mal mit meinen Kollegen zusammen in den "Spielraum" gegangen und wir haben "Rockband" gespielt. Apropos: ich muss meine Auskunft vom letzten Post widerrufen - sie spielen nicht Guitar Hero, sondern "Rockband" in der Mittagspause. Also richtig mit Spielzeugschlagzeug und zwei Spielzeuggitarren. Nach ner Weile hatten sie mich auch dazu überredet mitzuspielen und ich bin natürlich kläglich gescheitert. Ich hab mich an der Gitarre in der leichtesten Stufe versucht und durfte nicht mal das Lied zu Ende spielen, weil ich so schlecht war... ich hätte echt nicht gedacht, dass das so schwer ist! Naja, glücklicherweise wird das hoffentlich nicht in meine Leistungsbewertung für das Praktikum einfließen... ;)

Heute abend gehts dann auf so ne Art Betriebsausflug. Wenn ich das richtig verstanden hab, spendieren die Chefs uns ein Essen und danach gucken wir alle zusammen nen Film. Mal schauen, wie das wird. Worüber ich mich aber noch viel mehr freue, ist die Aussicht, dass ich hoffentlich heute mein Internet bekomme. Denn es ist geplant, dass der Kollege, der das Netzwerk hier einrichten soll, vor oder nach dem Treffen bei uns vorbei kommt. Ich befürchte zwar, dass er selbst immer noch nichts davon weiß, aber wir werden sehen... Zeit müsste er ja eigentlich haben. :)
Ich werde auf jeden Fall noch eine kleine Rückmeldung geben, wenn ich hier endlich an die Außenwelt angeschlossen bin... ;)

Donnerstag, 10. September 2009

Langsam wirds interessant...

Am Ende meiner zweiten Arbeitswoche scheint es langsam spannend zu werden hier. Und ich kann gleich von mehreren freudigen Ereignissen berichten.
Fangen wir erst einmal damit an: Das Internet rueckt naeher! :) Die Telekom war nach dem Anruf meines Gastvaters doch glatt mal schnell und hat umgehend den WLAN-Router verschickt. Das technische Equipment ist jetzt also bereits da. Fehlt nur noch jemand, der das alles einrichtet... Theoretisch soll das ein Arbeitskollege von mir machen, weil der auch in Sachen Sicherheit am meisten Ahnung hat. Ich fuerchte aber, dass der noch gar nichts von seinem Glueck weiss... dementsprechend liegt der Router jetzt seit drei Tagen ganz einsam im Wohnzimmer und wartet auf seinen Einsatz... aber das wird schon... geb ihnen ein, zwei Wochen, dann kommen auch die Kiwis in die Gaenge... ;) Jedenfalls ist mein Internet jetzt in greifbare Naehe gerueckt und ich hoffe, es dauert nicht mehr lange, bis ich es nutzen kann.
Was meine Einsamkeit hier angeht, kann ich nur sagen: Es tut sich was! Ich habe mich gestern nach der Arbeit mit Nathalie getroffen und wir wollten eigentlich nur nen Kaffee trinken gehen. Da wir danach aber noch nicht muede genug waren, hat sie mir noch das Nachtleben in Palmerston North gezeigt. Ein Glueck, dass sie ein Auto hat... wir sind also abends in ne Bar -ich hab nen Cocktail fuer umgerechnet 2,50Euro getrunken - und danach noch in so ne Art Club. Naja, "Club" kann man das nicht wirklich nennen, aber ich als Tanzmuffel freue mich natuerlich darueber, dass man hier nicht wirklich tanzen gehen kann... :D
Jedenfalls kann ich nur sagen: Ich war schockiert, aber auch sehr amuesiert... die Maedels hier gehen (ob dick oder duenn, ob Sommer oder Winter) so gut wie alle in kurzen Kleidchen mit Spaghetti-Traegern aus! Und das, obwohl wir abends so gefuehlte 5 Grad draussen haben. Und dabei tragen sie nicht mal Jacken und die meisten von ihnen auch keine Strumpfhosen! Ich stand da in meiner Jeans, Pulli und Lederjacke und habe gefroren, waehrend die Maedels hier rumspringen als haetten wir 30 Grad. Naja, mir solls egal sein, sollen sie sich ruhig erkaelten :) . Was aber fast noch lustiger ist als der Fakt, dass es eigentlich viel zu kalt ist, ist, wie die denn dann zum Teil aussehen. Alle, voellig unabhaengig von der Figur, zwaengen sich in diese Mini-Kleidchen... mehrmals kam mir gestern die Assoziation mit einer Presswurst, als ich so gesehen hab, wie manche Maedels hier rumlaufen. Und das Lustige ist: Insgesamt gibt es hier nen ziemlich hohen Anteil an... naja, sagen wir mal "fuelligeren" Maedels. Waehrend in Deutschland die meisten Club-Gaengerinnen ne nahezu perfekte Figur haben, passen hier schaetzungsweise 50% nur mit grossem Quetschaufwand in die Kleidung... Aber dabei haben sie ein Selbstbewusstsein wie Naomi Campbell. Sehr lustig... ausserdem ist die Atmosphaere in solchen "Etablissements" eine ganz andere als in Deutschland. Es gibt einige, die ein bisschen zu viel ueber den Durst getrunken haben, aber die werden in regelmaessigen Abstaenden von dem Security-Personal oder der Polizei, die dort standardmaessig anwesend ist, rausgefiltert. Man darf sich nicht wundern, wenn einem von einem wildfremden Menschen angeboten wird, doch mal von seinem Drink zu kosten oder man einfach angesprochen wird, um mal ein kleines Plaeuschchen zu fuehren. Insgesamt also alles sehr freundlich...
Auf dem Rueckweg wurden wir natuerlich prompt von der Polizei angehalten, die sich wahrscheinlich gewundert hat, was zwei junge Frauen um die Uhrzeit im Auto zu suchen haben. Im Endeffekt hat Nathalie dann ein kleines Plaeuschchen mit dem Polizisten gehalten (sie hat sich total gefreut, dass sie mal angehalten wurde... :D ) und dann war der auch zufrieden. Auf jeden Fall war ich heute Nacht um 1 wieder zu Hause und musste um 7:30Uhr wieder aufstehen. Ein Glueck, dass morgen Samstag ist... :)
Fuer Montagabend haben wir uns zum Joggen verabredet, das wollen wir jetzt oefter machen. Mal schauen, ob ich da nach der Arbeit wirklich noch die Kraft zu habe.
Heute auf der Arbeit wurde ich dann von James (ein Marketing-Mitarbeiter hier bei uns, den ich auch auf der Cebit getroffen habe) angesprochen und er wollte wissen, wie es mir denn so in Neuseeland geht. Als ich ihm gesagt hab, dass ich noch nicht wirklich viel von der Landschaft gesehen hab, meinte er, das muessen wir mal aendern. Dieses Wochenende zieht er mit seiner Frau um, aber er meinte, dass wir naechstes Wochenende vielleicht mal nach Wellington fahren koennen oder so, damit ich ein bisschen rumkomme und ein paar Leute kennen lerne. Nett, oder? Ich bin voellig ueberwaeltigt von der Aufgeschlossenheit der Kiwis! Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was daraus wird...
Ansonsten bin ich noch gespannt auf dieses Wochenende. Nathalie ist nicht da und wir haben auch nicht sooo super Wetter, also werde ich es wohl wieder mit meinen Gasteltern Allison und John verbringen. Aber vielleicht bekomm ich ja dieses Wochenende auch schon Internet?! Wir werden sehen... aber ich sollte mich wohl nicht zu sehr auf die Schnelligkeit der Kiwis verlassen... ;)
Auf der Arbeit ist ansonsten alles in Ordnung - ich muss immer noch viel zu viel alleine machen und kriege nur selten ne richtige Aufgabenstellung, aber das ist wohl nicht untypisch fuer nen Praktikantenjob... aber was ich sehr lustig finde: in der Mittagspause verziehen die Mitarbeiter (nicht alle, aber einige) sich hier in nen kleinen Nebenraum und spielen Guitar Heroe. Lustig, oder? :) Habe mich gestern schon gewundert, wo die Musik her kam. Vielleicht spiel ich irgendwann auch mal mit...

Sonntag, 6. September 2009

Die zweite Arbeitswoche beginnt...

Mein erstes Wochenende hier ist nun vorbei und die zweite Arbeitswoche hat begonnen. Und wie versprochen, habe ich diesmal auch ein paar Fotos, die ich euch zeigen kann - aber dazu kommen wir spaeter. Ich hatte also mein erstes Wochenende hier und hatte ja schon befuerchtet, dass ich eingehen werde, weil ich nichts zu tun habe. Nunja, so war es nicht. Stattdessen hatte ich ein schoenes Wochenende mit meinen Gasteltern, das ruhig auch noch ein paar Tage laenger haette dauern koennen... :) Um es kurz zusammen zu fassen: Wir waren einkaufen (ein Hoch darauf, dass die Geschaefte hier auch am Sonntag auf haben! :) ), am Strand angeln und am zusammen mit der Familie und ein paar Freunden anlaesslich des gestrigen Vatertages essen. Zum Angeln kann ich nur sagen: Wir haben es versucht! ;) Es war sehr windig und sehr kalt, aber ich denke, es sind trotzdem ein paar sehr schoene Fotos entstanden (sieht waermer aus als es war... ;) ) Leider haben wir nicht einen einzigen Fisch gefangen. Aber egal - ich habe den Strand gesehen und wusste wieder, weshalb ich unbedingt nach Neuseeland wollte... :) Das Essen gestern war echt ein kulinarisches Abenteuer - ich habe Dinge gegessen, von denen ich nicht mal wusste dass es sie gibt. Man muss dazu sagen, dass es ein traditionell chinesisches Essen war - ich denke, das erklaert einiges... ;) Auf jeden Fall gab es frittierte Huehnerkrallen, suesses Fleisch, Kokosnuss-Goetterspeise und Fleisch im suessen Teigmantel. Alles, wo sich dem gemeinen Mitteleuropaeer schon beim Gedanken daran schon die Fussnaegel hochkraeuseln... :) Naja, ich habs gegessen (abgesehen von den Huehnerkrallen) und habs ueberlebt. Und ich denke, einmal im Leben sollte man es mal probiert haben... :) Gestern abend habe ich Kontakt zu einem Deutschen Au-Pair aufgenommen, das nur ein paar Haeuser von mir entfernt wohnt. Cool, oder? Und das Beste: Sie bleibt auch bis Januar hier! Sieht also tatsaechlich so aus, als koennte ich hier Kontakte knuepfen. Das wird mir die Zeit hier sicherlich enorm erleichtern. Sie heisst Nathalie, ist 19 Jahre alt und kommt aus der Pfalz. Heute abend wollen wir nochmal telefonieren und mal ein Treffen ausmachen, mal sehen, was draus wird. Ansonsten habe ich hier in der letzten Zeit zwei Dinge gelernt, die mich enorm motivieren: 1. Es gibt Programmierer, die Freizeit haben. 2. Es gibt tatsaechlich Programmierer mit Familie. Ich muss also nicht mein ganzes Leben meinem Job opfern. Das sind doch mal gute Aussichten, oder? :) Na gut, ich will nicht zu viel quatschen und Bilder sagen sowieso viel mehr als Worte. Hier also ein paar visuelle Eindruecke fuer euch:

der Blick von einem kleinen Aussichtspunkt in Feilding:


extra fuer euch in Deutschland ein paar Schafe (da ich sicher bin, dass ihr das erwartet... ;) )

mein Gastvater beim Auswerfen der Angel:

...und der Ozean... schoen, oder?



Donnerstag, 3. September 2009

Gute Neuigkeiten

Ein freudiges "Hallo!" an den Rest der Welt! Ja, man mag es kaum glauben, aber ich bin einen Tag nach meiner Depri-Phase tatsaechlich wieder gluecklich. Bisher lief heute alles gut: Ich habe mein Programmierproblem von gestern behoben und bin nun hoch motiviert, weiter an dem Quelltext zu arbeiten. Mein Chef hat sich mein muehsam erkaempftes Ergebnis angeschaut und hat ein erstes Lob ausgesprochen: Man sieht, dass ich voran komme. Schoen, dass er das sieht (ich scheine noch etwas blind fuer meine eigenen Fortschritte zu sein... ;) ). Aber das ist nicht der eigentliche Grund fuer meine Freude.
Meine Gastmutter und ich hatten gerade ein nettes Gespraech am Mittagstisch - und ich bin sicher, das, was ich dort erfahren habe, wird auch noch zwei andere Menschen auf dem anderen Ende der Welt sehr freuen: Sie meinte, dass sie meinen Chef fragen wird, ob ich im Oktober ein paar Tage frei kriegen kann, um die Zeit mit meinen Eltern durch Neuseeland zu reisen. Ist das nicht toll? 8 Tage Neuseeland mit meiner Familie... ich freu mich so!
Ich hoffe, der Gedanke an diesen kleinen Urlaub wird mein Heimweh in der naechsten Zeit ein wenig lindern. Fuer heute bin ich erstmal gluecklich...
Am Wochenende sollen wir hier auch wieder schoenes Wetter bekommen - mit etwas Glueck fahren meine Gasteltern dann mit mir fischen und ich sehe hier zum ersten Mal (abgesehen von meiner Busfahrt vom Flughafen nach Feilding) das Meer. Dann werde ich hoffentlich auch die Zeit haben, mal ein paar Fotos zu machen, die ich ins Internet stellen kann. Also gibt es mit etwas Glueck im naechsten Post sogar ein paar Fotos...

Mittwoch, 2. September 2009

Der Alltag tritt ein

;-90l.9;;.;[4ppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppp08 ... schoen, oder? Dieser kreative Ausschuss schummelte sich gerade beim Wechseln der Batterien meiner Tastatur in meinen Quelltext. Ich dachte erst, dass ich ein Speicherleck verursacht habe, da der Computer nicht mehr reagierte, wenn ich etwas getippt habe... aber es waren scheinbar doch die Batterien meiner Tastatur...Wie auch immer - nun sitze ich hier, mittlerweile den vierten Tag, auf der Arbeit. Und ich muss zugeben: Langsam wird es langweilig... das liegt nicht unbedingt daran, dass ich alles hier mit links beherrsche - vielmehr habe ich das Problem, dass ich die ganze Zeit auf mich allein gestellt bin. Meine Kollegen sind zwar, soweit ich das bisher mitbekommen habe, sehr nett, aber ich habe im Moment leider kaum Kontakt zu ihnen, weil ich in einem Raum mit meiner Gastmutter (die auch hier arbeitet) und abgeschottet von allen anderen Programmierern sitze. Mein Chef stellt keine wirklich klaren Aufgabenstellungen - ihm faellt zwar laufend etwas neues ein, aber irgendwie weiss ich nach einem Gespraech mit ihm noch viel weniger, was ich machen soll als vorher. Meine Kollegen meinten, das sei normal - er ist einfach zu hyperintelligent als dass ihn andere wirklich verstehen koennten... aber nun sitze ich hier an einem simplen Problem, komme nicht weiter und bin ganz auf mich allein gestellt. Niemand kontrolliert, was ich mache - ich muss die ganze Zeit mit mir kaempfen, damit ich ueberhaupt arbeite und leider ist die Arbeit nicht gerade produktiv.Ich moechte nicht wissen, was mein Chef morgen sagt, wenn er sieht, dass ich heute nur die Kameraposition in zwei 3D-Prototypen veraendert habe... aber das hat schon lange genug gedauert, weil ich mich nicht zurecht gefunden habe. Ansonsten versuche ich gerade, meinem Aufenthalt hier die positiven Seiten abzugewinnen... wie waer es damit: Es hat heute noch nicht geregnet?! Ja, das klingt schonmal nach nem passablen Anfang... heute morgen schien sogar die Sonne, was in den letzten Tagen aeusserst selten der Fall war. Leider sollen wir heute Nacht 2Grad kriegen *bibber*. Von der Landschaft hier habe ich leider noch nicht so viel gesehen - ich hoffe, dass sich das am Wochenende aendert. Da faellt mir gerade ein... ich habe noch niemandem gezeigt, wo ich eigentlich arbeite. Das sollten wir mal nachholen:


Größere Kartenansicht

Aus irgendeinem Grund rutscht der eigentlich wichtige Teil irgendwie nach unten - ich krieg es leider nicht behoben. Also muesst ihr wohl ein bisschen in der Karte rumscrollen. Und jetzt, wo wir grad dabei sind, kann ich euch auch gleich noch zeigen, wo ich wohne.


Größere Kartenansicht

Ansonsten hat sich bei mir bisher nicht viel veraendert. Meine Gasteltern sind sehr nett und geben sich viel Muehe, aber ich habe leider immer noch kein Internet in meiner Unterkunft. Und ich will nicht pessimistisch sein, aber ich habe ein bisschen Angst, dass sich daran auch nicht so schnell etwas aendern wird. Jetzt muss ich noch ungefaehr eine Stunde arbeiten und dann habe ich Feierabend. Ob ich danach noch einen Flieger nach Deutschland kriege? ;) Dann koennte ich in zwei Tagen zu Hause sein... ja, ich kann nicht leugnen, dass ich Heimweh habe - aber auch das wird sicher irgendwann vorbei gehen...